Wertschätzende Haltung: Ein Paradigmenwechsel

Hierarchische Verhältnisse sind auch in der heutigen Zeit noch Teil der Arbeitswelt. Nicht selten verleiten Hierarchien zur Ausnutzung der eigenen Machtposition, um somit seinem übergeordneten Status Deutlichkeit zu verleihen. Gegenseitige Missachtung und Ignoranz im Unternehmen führen so zur Disruption. Um dem entgegenwirken zu können ist ein sofortiger Paradigmenwechsel notwendig, der vor allem die sogenannten „wertschätzende Haltung“ in den Fokus bringt. Kern der wertschätzenden Haltung sind unter anderem Lob der Arbeit und Kommunikation auf Augenhöhe.

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Kant)

Der Paradigmenwechsel innerhalb des Unternehmens und der Führungskultur ermöglicht eine harmonische Arbeitsatmosphäre, bei der sich die Position der Führungskraft verschiebt. Die Führungskraft versteht sich somit als Teilnehmer innerhalb der Arbeitsstruktur und weniger als Machthaber. Die sozio-kulturelle Sichtweise verdeutlicht die Erkenntnis, durch unterschiedliche Arbeitsstrukturen einen Mehrwert für das gesamte Unternehmen zu gewinnen.

Lineare & nichtlineare Systemdynamiken

Bei einer linearen Systemdynamik richtet sich das Handeln nach der Zieldefinition und folgt der Frage, wie effizient und effektiv Handlungsstrategien sind. Die Führungskraft funktioniert hierbei als Planer erfolgreicher Umsetzungsprozessen. Wechselt man zur nichtlinearen Systemdynamik, funktioniert die Führungskraft als Partner für im Kontext klärende Reflexionen, denn hierbei steht die Reduktion von Komplexität durch eine Mustererkennung im Fokus. Dieser Fokus liegt darauf, zu erkennen, welche Rahmenbedingungen bedeutsam und wichtig sind.

Machtverlagerung steuern

Die Machtverlagerung kann ebenso gesteuert werden. Die zentralen Fragen innerhalb der Führungskultur sind: Wohin soll das System auf Dauer gesteuert werden? Und wohin entwickelt sich die Eigendynamik des Systems? Hierbei verlagert sich die Macht von der Hierarchie zur Autonomie, bei der die Führungskraft als Teilnehmer und als Impulsgeber in Netzwerken funktioniert und nicht mehr als Vordenker und verantwortliche Kontrollinstanz. Demnach verleiht Resonanz statt Strukur die Gestaltungsmacht.

Eine erfolgreiche Machtverlagerung führt zu einem gemeinsamen Miteinander, wie die Soziologie bereits betont: „Kultur ist der Weg von der geschlossenen Einheit durch die entfaltete Vielheit zur entfalteten Einheit“, so der deutsche Philosoph und Soziologe Georg Simmel (1913). Besonders die Achtung von Werten wie beispielsweise Gemeinwohlorientierung, Transparenz und Einfühlungsvermögen ermöglicht die schätzende Haltung am Arbeitsplatz. Was daraus folgt ist ein erweiterter Horizont, tieferer Fokus auf das System, Demokratisierung und ein besserer wirtschaftlicher Erfolg.

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